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Ein zauberhafter Freitag der 13.
Auf dem Cover vom 7. BeWitchED Teil Zauberhaft Verführt seht Ihr Jodi, die einen Totenkopf in den Händen hält. Mit dieser kleinen Geschichte möchte ich Euch zeigen, wie sie dieses Artefakt bekommen hat ☺.
Der Wind peitschte laut pfeifend um das Haus, als Jodi sich in das Klassenzimmer von Mr. Grumps hineinschlich. Es war sechs Uhr morgens und alle Schüler und fast alle Lehrer schliefen noch. Doch Tricia und Jodi wurden an diesem Morgen beide durch ein lautes Geräusch geweckt. Um genau zu sein, von dem Bücherregal, das fast auf Tricias schlafenden Körper gefallen wäre. Der heutige Tag war von allen Schülern gefürchtet. Nicht, weil die Sterblichen so abergläubisch waren. Nein, sondern weil es in der magischen Welt solch einen Pechtag wirklich gab. Jedes Mal an einem Freitag den 13. wurden ein Drittel aller Schüler vom Pech verfolgt. Wie eine listige Schlange bewegte es sich hin und her – zwischen den Schülern hindurch. Es kam nicht selten vor, das ganze Schulräume in die Luft flogen. Von allen Hale und Johnson Hexen hatte es diesmal nur Tricia erwischt. Als sie sich zum Frühstücken in die Küche setzten, fiel der Boden von Tricias Kaffee Tasse ab und der heiße Kaffee verbrühte ihr fast die Beine. Da war sie auf eine Idee gekommen. Unter allen Schülern munkelte man, dass Mr. Grumpy, ein Glückself, dessen Namen zwar zu seinem täglichen Gesichtsausdruck, nicht jedoch zu seiner Fähigkeit passte, einen Totenschädel besaß, der Glück brachte. Da sie heute einen wichtigen Test mit dem Besen vor sich hatten und ihre Lehrerin sich weigerte, den Termin zu verschieben, nahm Jodi jetzt eben das Schicksal selbst in die Hand. Das Zimmer war dunkel und ein süßlich schwerer Duft lag in der Luft. Sie durchsuchte alle Schränke, fand den Totenkopf aber nicht.
„So ein Mist. Das kann doch nicht sein.“ Gerade, als sie das Zimmer wieder verlassen wollte, fiel ihr Blick auf einen kleinen Tresor hinter dem Schreibtisch. Er war durch ein Tuch verdeckt, doch das schwarze glänzende Metall lugte ein Stück hervor. Sie brauchte nicht lang, um den Tresor zu öffnen und den Totenkopf aus einer samtenen Decke zu wickeln. Er war weiß, mit einigen braunen Flecken. Spüren konnte sie zwar nichts, aber so langsam hatte sie Angst, dass jemand sie erwischte. Also holte sie den Zaubertrank aus ihrer Tasche und träufelte etwas von der grünen Flüssigkeit auf die Schädeldecke. Dann hielt sie ihre rechte Hand mit der Handfläche nach oben auf den Boden und schwups, wie aus dem Nichts erschien eine Kopie des Glücksschädels. Danach verschloss sie den echten Schädel wieder und schlich zurück in das Zimmer, das sie sich mit Tricia teilte.
„Was hast du?“, fragte ihre Zwillingsschwester, als sie breit grinsend den Schädel auf den Tisch legte. Unterwegs hatte sie eine Papiertüte darüber gestülpt. Nur für den Fall, dass ihr jemand entgegen gekommen wäre.
„Das Ende deiner Pechsträhne.“
„Wie? Was meinst du?“ Als Tricia auf den nun ausgepackten Schädel schaute, wurden ihre Augen kugelrund.
„Nein, das hast du nicht gemacht. Der arme Grumpy.“
„Keine Angst, ich habe nur eine Kopie angefertigt.“ Danach sah Jodi Tricia erst zur vierten Stunde wieder. Sie befand sich schon mit ihrem Besen in der Luft. Ihre Lehrerin sah mit strengem Blick und einer viel zu großen Brille ebenfalls hinauf und machte sich Notizen in ihrem Heft. Die Sonne schien, und dann hörte die Tricia schreien. Ein herrenloser Besen kreuzte ihren Weg und brachte sie fast dazu, vom Besen zu fallen. Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig festhalten, doch aus ihrer Hosentasche fiel ein kleiner Beutel. Jodi wurde siedend heiß, als ihr klar wurde, dass das der Totenkopf sein musste. Tricia und Jodi sprachen gleichzeitig einen Zauberspruch auf, um den Kopf verschwinden zu lassen. Doch ihre Lehrerin schien das fallende Etwas ebenfalls gesehen zu haben und sprach ihrerseits einen Zauber aus, um es an sich zu bringen. Manchmal vergaßen Jodi und Tricia, dass sie mächtiger waren, als andere Hexen in ihrem Alter. Als ihrer beider Magie auf den Zauberspruch der Lehrerin traf, explodierte der Schädel in tausend kleine Funken. Als die Lehrerin mit ihnen zur Direktorin musste, konnte niemand sagen, was sich in dem kleinen Säckchen befunden hatte. Das Dumme war aber, dass aus irgendeinem Grund das gesamte Internat mit all seinen Bewohnern für einen Monat vom Pech verfolgt wurde. Freitag der 13. ging einfach jeden Tag weiter. Es ging soweit, dass ständig jemand über seine eigenen Füße stolperte und das Internat für diesen einen Monat schließen musste. Doch niemand konnte ihnen etwas nachweisen. Sie waren gerade so noch mit einem blauen Auge davongekommen. Zu Hause holte Jodi den Schädel aus dem Geheimfach im Fußboden heraus. Er brachte zwar kein Glück, aber durch drei verschiedene Magien und die besonderen Umstände war sie sich sicher, dass er in Zukunft nützlich sein konnte. Tricia wusste bescheid, sagte aber kein Wort. Das Haus streckte seine Fühler nach dem magischen Artefakt aus, doch da keine Gefahr von dem Schädel ausging, schlief es schnell wieder ein. Das Wichtigste an dieser Erfahrung war jedoch, dass von diesem Zeitpunkt an Freitag der 13. nur noch ein ganz normaler Tag war. Das Pech hielt sich vom Internat fern. Na ja, zumindest, bis Amy oder eine der anderen Hexen sich bei einem Streich erwischen ließen.
- Ende -